Sagen Sie mal,.........

Mittwoch, 14. Dezember 2005

Sagen Sie mal, Anna

Heute: 14.12.2005
Aktuelle Ausgabe: 50 - vom: 11.12.2005

Diese Meldung:
Ausgabe: 51 - vom: 18.12.2005


Sagen Sie mal, Anna...
Was die Großmutter Jesu über ihren Enkel denkt




ANNA





Foto: sob
»Jungfrau und Kind mit der heiligen Anna«, Albrecht Dürer 1519, New York, Metropolitan Museum of Art.

...da reden alle Christen davon, wie wichtig die Großeltern für die Enkel sind - und Sie werden nirgendwo in der Bibel erwähnt - obwohl sie die Oma Jesu waren!

Anna: Hören Sie auf mit Familienromantik. Unsere ganze Sippe war sehr ungewöhnlich. In Ihrer Zeit würden wir wohl als Außenseiter gelten.

Die heilige Großfamilie Außenseiter? Warum das?

Anna: Schauen Sie sich doch mal unser Schicksal an. Jahrzehnte lang wurde ich missmutig beäugt als Kinderlose...

Das ist doch keine Schande!

Anna: ...dann wird Maria - ledig, jung, weiblich - ungewollt schwanger. Ihr Verlobter, Josef, machte Gottseidank kein Drama draus. Schon wieder tuschelten die Leute.

Das Tuscheln verging ihnen, als klar war, wen Ihre Tochter da geboren hatte: den Sohn Gottes!

Anna: Das sprach sich in Nazareth erst herum, als Jesus schon ein erwachsener Mann war.

Besuchten Sie denn oft Ihren Enkel?

Anna: Natürlich. Mein Schwiegersohn arbeitete in der Zimmerei, Maria war mit Jesus und seinen kleineren Brüdern ziemlich eingespannt. Meine Hilfe und Unterstützung kam ihr da gerade recht.

Man sagt, Jesus sei ein ganz besonderes Baby gewesen.

Anna: Ach was. Auch das entspringt eher Ihrer Heile-Welt-Vorstellung. Jesus war ganz Kind, ein ebenso versonnener wie eigensinniger Racker, der mich oft mit seinem unwiderstehlichen Knabenblick um den Finger wickelte. So sehr er als Kind an mir und seiner Mutter hing, so hart war sein späteres Verhalten gegenüber Maria. Einmal reiste sie ihm nach, und er verleugnete sie schlicht. Das hat mir als Großmutter sehr weh getan.

Wann ging Ihnen denn auf, dass Jesus der Sohn Gottes war?

Anna: Spät, spät. Sein Tod hat mich überzeugt. Die Leute sprachen äußerst respektvoll von ihm. Viele berichteten, er habe sie geheilt. Einige meinten, er sei ihnen nach seinem Tod begegnet. Das Leuchten in ihren Augen hat mich überzeugt. Ab und zu kamen auch Menschen aus seinem Anhängerkreis und brachten mir eine ähnliche Ehrfrucht entgegen wie Maria. Ich mochte das nicht besonders, es war mir lästig. Ich hatte doch keine Verantwortung dafür, dass mein ältester Enkel der Messias der Welt war!

Etwas geahnt haben müssen Sie schon. Denn die Art, wie Ihre Tochter Maria gezeugt wurde, hatte etwas äußerst Mysteriöses.

Anna: Mysteriös? Ich war alt, das stimmte. Aber ansonsten ist alles ganz menschlich gewesen zwischen Joachim und mir. Oder was meinen Sie mit Ihrer Frage?

Man sagt, Sie hätten Maria »unbefleckt« empfangen, durch einen Kuss Ihres Mannes.

Anna: Allein schon dieses Wort: »Befleckung«! Als sei die körperliche Liebe etwas Unreines! Um endlich mal mit diesen unwürdigen Klapperstorch-Legenden aufzuräumen: Joachim war mehrere Wochen lang in der Wüste gewesen, hatte zu Gott gefleht, er möge uns ein Kind schenken. Als er zurückkam, erfüllte eine lange nicht empfundene Wärme unsere reifen Körper. Es war himmlisch... und endete in einer wundervollen Erfüllung. Als ich schwanger wurde, wussten wir: Dies ist ein Kind der Liebe.

Auch um Jesu Zeugung ranken sich viele Berichte und Legenden...

Anna: Ich habe davon gehört. Ich bitte um Verständnis: Zu diesem heiklen Thema denke ich mir meinen Teil und möchte mich nicht öffentlich äußern.
Eine » Übersicht aller Interviews mit Personen der Bibel finden Sie » hier...



ZUR PERSON

Sie war die Großmutter Jesu und wird trotzdem nicht in der Bibel erwähnt: Anna (hebr., »Gnade«), die Mutter Marias. Bis ins hohe Alter blieben sie und ihr Mann Joachim kinderlos. Als Joachim sich zum Fasten in die Wüste zurückzieht, verkündigt ein Engel den beiden Nachwuchs. An der Goldenen Pforte begrüßt Anna ihren zurückkehrenden Mann; der Begrüßungskuss wird später von Künstlern als »unbefleckte Empfängnis« dargestellt. Ihre Tochter Maria gibt sie, einem Gelübde folgend, mit drei Jahren zur Erziehung in den Tempel. Der Legende nach zeugt sie auch mit ihren beiden späteren Ehemännern Kleophas und Salomas Töchter, die ebenfalls auf den Namen »Maria« getauft werden.

QUELLE:Apokryphes Evangelium des Jakobus (nach 150 geschrieben, nicht in die Bibel aufgenommen)



@ Haben Sie Fragen an Menschen aus der Bibel? Stellen Sie sie ins Internet unter: www.sagen-sie-mal.de

Interview: Uwe Birnstein





/news/aktuell/2005_51_21_01.htm
abgerufen 14.12.2005 - 23:16 Uhr

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